Ludwigshafen, Eberthalle

The Priest is back - na ja, die Rückkehr fiel mit " Jugulator " meiner Meinung nach enttäuschend aus, das Konzert allerdings ließen wir uns dennoch nicht entgehen. Also 57,--DM hingeblättert (die Konzertpreise steigen und steigen, warum regt sich darüber bloß niemand auf? Ganz klar, die Schreiberlinge erhalten Freikarten, na ja, zumindest wir zahlenden Kunden finden die Preistreiberei zum Kotzen!!!) und nach LH gefahren, die Zeit während der grausigen Gorefest am Bierstand totgeschlagen (da war´s ganz schön eng, als die Holländer zu spielen anfingen, so gut kamen die an...) und dann kurz nach 21.00 Uhr den legendären Klängen von "The Hellion" (vom Band) gelauscht, dem sogleich "Electric eye" (von der Band) folgte und die etwa 4 - 5.000 Fans erwartungsvoll den neuen Sänger Ripper Owens begutachteten. Eines gleich vorweg: Was dieser Ripper Owens an diesem Abend brachte, war gigantisch und ließ Rob "Der Metal ist tot, ich mach´nur noch Lärm, den keiner kauft und hören will" Halford weit hinter sich. "Grinder" und "Metal Gods" folgten und des Rippers Organ erklomm mühelos die höchsten Höhen und derbsten Tiefen, ich hatte immer das Gefühl, daß hier soviel Stimme zur Verfügung stand, daß er gar nicht wußte, wohin damit, so sang er sich die Seele aus dem Leib. Die Klassiker dominierten (zum Glück) das Programm, "The green manalishi", "Breaking the law", "The Sentinel", "Night Crawler", "Ripper" und "Victim of changes" (mit einem Schlußschrei wie ich ihn noch nie in einem Konzert gehört habe, ich dachte, er hört nie auf, Wahnsinn) und wie sie alle hießen erschallten in bestem Sound und ließen uns unsere eingemotteten Luftgitarren wieder rausholen und spielen, WIR WAREN WIEDER 15 (hach ja..)!!!!! Klar, es gab auch 4 neue Songs, "Bullet train" kam wie auf CD am besten, der Rest ist auch live nur Müll, völliger Lärm ohne einen Funken Melodie, runtergestimmten Gitarren und Gegröhle, die auch Owens Stimme nicht retten kann und die einem das Gefühl gaben, eine andere Band stünde auf der Bühne. Als die Band dann die Zugaben mit "Painkiller" (wie schrieb ich ´91 im MS: Diese Scheibe wird wohl auch 1999 noch meine HM-Platte des Jahrzehnts sein, jetzt haben wir 1998 und es stimmt immer noch!) und "Hell bent for leather" eröffnete, gab´s kein Halten mehr, die Refrains wurden mitgebrüllt und die Köpfe flogen wie in den seligen Anfangs-80ern, als ich Priest ´81 zum ersten Mal live gesehen habe. Beendet wurden die wirklich beeindruckenden 105 Minuten dann mit "You´ve got another thing coming" und "Living after midnight" von meiner Lieblings-Metal-LP des Jahrzehnts davor - "British Steel", und wir verließen schwitzend und heiser die Halle, wo schon die Bootleg-Shirts warteten, die wir mit der Bemerkung "Jugulator sucks" hinter uns ließen...The Priest is back und wenn er jetzt noch eine zeitgemäße melodische Metal-Scheibe abliefert, kann er von mir aus ewig bleiben... Ach so, Guido hatte 2 Tage danach Kopf- und Nackenschmerzen, so geht´s einem halt als altem Sack, ha ha... Frank ist aber älter als ich (-Guido) Aber der alte Mann ist schmerzfrei... (mit Painkiller natürlich - Guido)
 
 

Frank

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