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Reviews 

 

 

Habe mir letzt die 3 Ausgaben vom Giants Lore nochmal durchgelesen…ich hätte ewig weiterlesen können…alleine Eddi´s Worte über Trouble und wie genial er sie findet sind unbeschreiblich. Genauso wort- und fantasiereich wie sie mitreißend sind. Auch ich gehöre zu denen, die nicht wissen, was sie verpaßt haben, um seine Worte zu zitieren und habe mir (daran könnt Ihr sehen, wie seine ganze Art einen an die Hand genommen hat, wie ein weiser Mann, der einem völlig Unwissenden den Weg zeigt) die Platten der Band, von denen ich sogar welche auf Vinyl besitze, nochmals angehört. Und mir „Psalm 9“ (da hat es so viele gute Sachen drauf, daß ich das nochmal in nem gesonderten Review rausheben muß) sowie „The Skull“ als CD bestellt (allein der 11-minütige Übersong „The Wish“ ist das Geld für die Scheibe wert). Wie ich diese Zeit von damals in Sachen Musik vermisse…die Begeisterung und Euphorie, die überall zu spüren war, die Aufbruchstimmung im Wissen, daß hier etwas Neues am Enstehen war, die großen und kleinen Klassiker, die beinahe im Wochenrhythmus veröffentlicht wurden…ich sehe mich noch im Music Pool stehen, „Feel the Fire“ von Overkill und „Morbid Tales“ von Celtic Frost in der Hand und wie ich mich für MT entschieden habe, nur um kurz darauf wieder dort aufzutauchen und „FTF“ mitzunehmen…man konnte kaum was falsch machen damals, selten, daß man sein Geld mal bereut hat. Und als wir mit dem Mortal Sin etwas bekannter wurden und uns alles mögliche und unmögliche zugeschickt wurde, war es ein Segen und ein Fluch. Viele feine Sachen und so vieles Unnötiges mit der Tendenz zu Letzterem. Und als sich das alles Ende der 80er in eine völlig falsche Richtung zu drehen begann, sahen Eddi + Beate für das Giants Lore irgendwann keinen Platz mehr (das hatte sich schon ein wenig in der letzten Ausgabe angekündigt, man konnte eine gewisse Ernüchterung und Metal-Müdigkeit aufgrund vieler Enttäuschungen sowie der Überflutung mit minderwertigen Scheiben feststellen). Ich hatte Eddi immer mal wieder gedrängt, doch nicht einfach aufzuhören, daß es so viele Leute gäbe, für die das GL einen wichtigen Unterschied zwischen all den Fanzines machte und er seine schreiberische Begabung nicht aufgeben solle. Es hat leider nur zu Abschiedsworten zur Einstellung des GL gereicht, die wir dann im MS abgedruckt haben. Ich habe mir den Artikel letzt wieder durchgelesen. Viele wahre Worte, die Du zwischen unsere aggressiven und spöttischen, gegen die völlig aufgeblähte und falsche „Szene“ von damals gerichteten Artikel gesetzt hast. Wie ich die Zeiten vermisse, in denen in Sachen Metal alles noch einfach und irgendwie voll naiver Begeisterung gewesen ist, ehrlicher und nicht nur auf Kommerz ausgerichtet. Als es liebevoll aufgemachte und idealistische Mags wie das GL gegeben hat, die anders waren und nur aus Liebe und Hingabe zur Musik gemacht wurden. Was Eddi wohl von der Überflutung mit Metal-Bands jeglicher Coleur auf youtube & Co gehalten hätte? Einerseits kann man sich alles, über was man gerade irgendwo was gelesen hat, gleich kostenlos und in aller Ruhe anhören, andererseits wird man von Veröffentlichungen erschlagen und Metal ist längst nichts besonderes mehr, zumindest 99% der VÖs nicht.

 

Und so wird der Beginn dieser Reviews zu einer Art Zeitreise, zurück in den Garten des Giganten…um mit Eddi zu sprechen „…tretet ein…“

 

Wir werden Dich und das GL und die Zeit, die es repräsentierte, nicht vergessen.

 

 

TROUBLE
Psalm 9

 

Boah….wer Trouble lediglich mit abgefahrenen 70er Sabbath-Riffs verbindet (so wie ich das getan habe), macht einen Fehler. Einen verdammt großen Fehler. Und er verpaßt ein Glanzstück wie dieses hier. Nach dem fetten Einstieg „The Tempter“ überrollt einen das nachfolgende „Assassin“ mit einem der fettesten Power Metal-Riffs ever, aber sowas von In Your Face!! Welch geile Bretter gleich zu Beginn, durch den Remaster entstaubt und so klar wie möglich aus den Boxen knallend wie möglich. Und wenn man meint, jetzt läßt die Platte sicher ein wenig nach, dann macht sich das wahnsinnige „Victim of the Insane“ auf, euch alle eines Besseren zu belehren. Schwer und mächtig und gleichzeitig so hymnisch, daß man auf die Knie fallen und dankbar sein möchte. Und unsereiner bittet gleichtzeitig um Verzeihung, daß er solche Knaller nicht eher als die Genialitäten erkannt hat, die sie sind. Daß er das GL nach vielen Jahren wieder lesen mußte, um endlich den Weg zu erkennen. Und so könnte ich jetzt mit jedem einzelnen Song weitermachen, der noch kommt, der Power Metal-Keule „Bastards will pay“ mit schönem melodischen Solo, dem schnell beginnenden und dann in einen Stampfer umschlagenden „The Fall of Lucifer“ oder dem Instrumental „Endtime“, welches in den Titelsong übergeht und eine wunderbare Scheibe angemessen beendet. Mit „Tales of brave Ulysses“ beendet eine Cover-Version der 60er Supergroup Cream die Platte dann endgültig – mit Cream konnte ich nie sonderlich viel anfangen, aber Trouble machen den Song zu ihrem eigenen, schon daran erkennt man die Klasser der Jungs. Mann, hätte ich diese Erkenntnis nur früher gehabt, dann hätten wir uns um ein Interview fürs MS bemüht…so bleibt mir lediglich die Erleichterung, dieses Juwel überhaupt entdeckt zu haben. Danke, Eddi..

 

Frank

 

 

SIREN
No Place like Home / Financial Suicide / Up from the Depths / Back from the Dead

 

Was für eine Wiederentdeckung - Siren aus Florida genossen einen Ruf wie Donnerhall, aber leider breitete sich dieser über den Untergrund hinweg nie aus, so daß ein Wunderwerk wie ihre damalige Scheibe völlig untergegangen ist (wir hatten damals ein Interview im MS). Eine Schande… ich habe die Platte (Vinyl steht in der Sammlung, CD nie offiziell erschienen) ewig nicht mehr gehört und als ich dann „Black Death“, „Terrible Swift Sword“ oder das wunderbar abgedrehte „Over the Rainbow“ gehört hatte, hätte ich heulen können, so gut ist das. Wie konnte dieser völlig einzigartige Sound bei mir nur in Vergessenheit geraten? In Worte fassen kann man das, was hier geboten wird, kaum…US-Metal auf der einen, Progressive- (wenn es verdient ist, dann hier) und Power Metal mit Doug Lee´s einzigartigem, gefühlvollen, melancolischen und dann wieder aggressiven, schrägen und mitreißendem Gesang auf der anderen Seite. Wunderbar. Großartig. Zeitlos. Hier sind wir dann wieder bei der positiven Seite der Gegenwart angelangt, denn auf youtube könnte ihr euch in Ruhe davon überzeugen, warum diese Band so großartig ist und damals so abgefeiert wurde. Falls euch Sachen wie z.B. Sacred Blade („Of the Sun and Moon“, ein weiterer Geniestreich für die Ewigkeit, den man gar nicht genug anpreisen kann, das Instrumental „Moon“ bringt euch an einen besseren Ort...) nicht abschrecken, seid ihr hier richtig.

 

Und am besten: Auf „Up from the Depths“, einer 2018 erschienen Doppel-CD, ist nicht nur die Remaster-Version von „No Place like Home“ (endlich….gleich bestellt…) komplett enthalten, sondern Demos, neue Songs („Tornado of Blood“, geil!), ein tolles Booklet mit ehrlichen und sehr sympathischen Liner-Notes undundund….kauft euch das, Leute…wenn ihr nicht sicher seid (Okay, wir sind nicht mehr die Jüngsten, aber wer zweifelt hier an unserer Expertise??????? Just kidding J ), hört vorher rein, aber beeilt Euch, bei Hellion (Jürgen Hegewald ist auch nicht tot zu kriegen, beruhigend zu wissen, daß er immer noch da ist) gab es bei meiner Bestellung nur noch 2 Stück. Es lohnt sich wirklich, insbesondere weil das die einzige Möglichkeit ist, das Meisterwerk „No Place like Home“ als Remaster und überhaupt (noch) auf CD zu bekommen. Absolute Kaufpflicht, Leute!!!

 

Leider konnte die Band mit dem 89er Output „Financial Suicide“ nichts mehr an ihrem Schicksal ändern, die ganz großen Klassiker fehlten, es wurde ein Stück weit eingängiger und gewöhnlicher, die Platten mit Legendenstatus lagen schon einige Zeit zurück und hatten eine Latte gelegt, die „FS“ nicht mehr überspringen konnte. So wie die meisten Alben jener Zeit.

 

2020 erschien dann auch noch das Comeback-Album „Back from the Dead“, welches um einiges eingängiger ausgefallen ist, auch wenn die Stimme von Doug Lee nichts von ihrem Wiedererkennungswert eingebüßt hat. Es regieren melodische Doppel-Leads („Lydia the Lunatic) und tolle Soli („S-Blade Serenade“), der eine oder andere NWOBHM-Einfluß („The Devil may care“), es gibt viele Melodien („Insomnia“) und obwohl z.B. das feine „I am Clairvoyant“ an frühere Zeiten erinnert, können die Jungs meiner Meinung nach nicht an die Vergangenheit anknüpfen. Dazu gibt es unter den 15 Songs zu viel Füllmaterial, das es nicht gebraucht hätte und die Abkehr vom einzigartigen Sound von damals hin zu eingängigerem Metal ist zwar verständlich, aber ob man damit viele neue Fans gewinnt, scheint fraglich, auch wenn ich es der Band total gönnen würde. Hört aber auf jeden Fall mal rein, die genannten Songs sind sehr gut.

 

Frank

 

 

MORBID ANGEL
Covenant / Domination

 

Beim Studium der alten GL-Ausgaben habe ich verblüfft festgestellt, daß, obwohl wir beide keine Anhänger von Death Metal sind/waren, ich genauso eine unerklärliche Sympathie für Morbid Angel habe wie Eddi seinerzeit auch. „Altars of Madness“ haben wir damals zugeschickt bekommen und das hatte was…ich mochte die Blasts nicht, aber der Rest war pechschwarz und schroff und doch irgendwie einladend…“Chapel of Ghouls“….geil….über die Jahre habe ich mir das eine oder andere auf CD zugelegt („Blessed are the Sick“ und „Gateways to Annihilation“ sind wirklich abartige Monster, unglaublich dunkel und abweisend und doch….) und mir aus purer Lust an der Freude nun auch die sogenannten „Full Dynamic Range“-Remaster von „Covenant“ und „Domination“ zugelegt, die für kleines Geld zu bekommen sind. Es lohnt eigentlich gar nicht, auf einzelne Songs einzugehen, sie strahlen alle diese perverse Spielart aus, brutal schnell, langsam und zäh wie Lava, kompliziert bis zum geht nicht mehr, Mördersound und eben dieses irgendwie Anziehende, trotz der Blastbeats und dem extrem monotonen Gegrunze, hier gibt es so viel musikalisches Können und so viele Ideen, daß man kaum hinterherkommt und eine Atmosphäre, die ihresgleichen sucht („Angel of Disease“, absolut genial, um doch mal einen Song herauszuheben. Oder „Caesar’s Palace“. „God of Emptiness“. „Lion’s den“. Und so viele andere.). Leider haben die Digi-Neuauflagen nicht mal ein Booklet (da ist einfach nichts, einmal aufgeklappt und fertig, ein bissel dürftig ist das schon…als ob die Band einem sagen wollte „Hör lieber gescheit bei der Musik zu und blätter nicht in nem Scheiß Booklet rum!“). Na ja, der Sound nimmt einen eh völlig gefangen, auch wenn ich immer noch nicht erklären kann, warum mir Morbid Angel schon seit den Anfangsjahren irgendwie zugänglich waren, während es der monotone Müll, der Anfang der 90er von unseren „Freunden“ aus der Stadt der Zecken so gehyped wurde und der MA nicht mal ansatzweise das Wasser reichen konnte, bei mir nur zu nem herablassenden Lächeln gebracht hat.

 

Frank

 

 

 

AGENT STEEL.
No other Godz before me

 

Agent Steel haben mich kalt gelassen, seit John Cyriis nicht mehr gesungen hat. Gehört habe ich immer nur das Speed-Metal-Meisterwerk „Skeptics Apocalypse“ sowie den etwas sperrigeren Nachfolger „Unstoppable Force“ (dessen Sound ich mir beim Debut gewünscht hätte..). Und jetzt sind Agent Steel tatsächlich wieder am Start und zwar MIT John Cyriis!! Geil!! Sonst ist keiner der ehemaligen Protagonisten dabei, auch wenn Cyriis meinte, nur höchsten Respekt vor Gitarrist Juan Garcia zu haben, wogegen er gegen die sonstigen Musiker von damals ziemlich scharf geschossen hat. Da Garcia als Mitglied von Ice-Ts fantastischen Body Count sicher mehr als genug zu tun hat (und im Gegensatz zu AS auch sicherlich einiges an Kohle verdient, was ich ihm gönne, habe ihn beim Interview in der RoFa LB als sehr sympathischen Zeitgenossen kennengelernt), blieb für AS leider keine Zeit, denke ich. Obwohl…für Evil Dead hat er Zeit gehabt…hm…wie auch immer.. nach schönem wenn auch etwas zu langem Intro erkennt man bei „Crypts of Galactic Damnation“ sofort, wer da am Mikro steht, ein guter Auftakt. Der Titelsong folgt und da klingt die Stimme dann in den Höhen beinahe ein wenig zu extrem, als ob vorher mit Helium behandelt, künstlich, wie absichtlich überzogen, kein Ahnung. Klingt auf jeden Fall seltsam. Hm. Tolles melodisches Gitarrensolo in der Mitte des Songs immerhin. Im weiteren Verlauf bleibt der Eindruck, daß man die Sirenen-Stimme mit der Brechstange lancieren wollte („The Devil‘s Greatest Trick“ z.B., das klingt fast wie eine Parodie). Es wird besser bei „Sonata Cosmica“, das klingt dann genau so, wie man es kennt, melodischer Speed ohne Kitsch, richtig gut. Wie man überhaupt nichts Schlechtes über die Songs an sich sagen kann, die eher in Richtung von „Unstoppable Force“ als in die des Debuts gehen, es sind einige Midtempo- bzw Sachen am Start, die nicht gleich ins Ohr gehen („Veterans of Disaster“, „Carousel of Vagrant Souls“) und auch die schnelleren Tracks erreichen nicht das Tempo und die schier überbordende Energie der alten Klassiker. Unterm Strich bleiben 9 Songs (Intro sowie wieder zu langes Outro mal rausgerechnet), die musikalisch einwandfrei und gut produziert sind, aber leider um einiges hinter den beiden Klassiker-Outputs der Vergangenheit zurückbleiben.

 

Frank

 Das sehe ich hier genau so wie Frank auch. Die hohe Stimme wird zu oft eingesetzt, die Songs haben bei weitem nicht mehr das Niveau von früher. Schade, da wurde einiges an Möglichkeiten liegen gelassen.

Guido

 

 

EVILDEAD
United States of Anarchy

 

Wo wir gerade bei Evildead waren…das hier ist eine feine neue Thrash-Scheibe der Band, die es mit ihren beiden früheren Alben leider nie über den Status eines Geheimtips gebracht hat. Ob sich das jetzt mit beinahe in Original-Besetzung eingespielter neuer Scheibe ändern wird, weiß ich nicht. Was ich weiß ist, daß das hier richtig guter End 80er-Thrash Metal ist, gut abgehangen und so richtig den Geist der glorreichen Zeiten wiederbelebend. Ich meine, „Blaspphemy Divine“ bläst alles weg, was die ganzen Nachwuchs-Thrasher zum großen Teil so abliefern und dazu trägt neben der irre guten Gitarrenarbeit von Juan Garcia und Albert Gonzales der in Kritiken etwas gescholtene Sprechgesang / Shouts von Sänger Phil Flores bei. Now so what??? Das ist doch mal richtig geil und paßt zu den gebotenen Songs wie die berühmte Faust aufs Auge, voller Aggression, es ist auch ganz egal, wo ihr reinhhört, es gibt fetteste Riffs („A.O.P./War Dance“, GEIL!!!!), Speed und Power ohne Ende, Ideen, Abwechslung, höchstes spielerisches Niveau und dazu noch eine feine Produktion, die genau so klingt, wie sie bei solchem Material klingen muß (Bill Metoyer! Der hatte damals auch auf gefühlt allen Klassikern die Hände an den Reglern). Hat mir tierisch Spaß gemacht und wird es allen unter Euch, die wie wir auf 80er Thrash abfahren, der nur so von Leuten gespielt werden kann, die damals dabei waren. Hört rein und legt euch die CD zu!

 

Frank

 

 

WARRIOR PATH
The Mad King

 

Den Vorgänger hatte ich mir seinerzeit bestellt und bis auf die Tatsache, daß es etwas zu viele ruhige und balladeske Elemente gab, war das eine runde Sache. Gut produziert, super Sänger, gute Songs. Aber das hier, liebe Leute, ist noch besser. Das schöne Intro „It has begun“ bereitet euch schon mal auf das vor, was kommt – der bedächtig eingeleitete und dann in einen schönen melodischen Power Metal-Banger umschlagende Titelsong ist aber noch lange nicht alles, was die Griechen zu bieten haben. „His Wrath will fall“, „Beast of Hate“ oder „Neverending fight“ leben von melodischen Doppel-Leads, fetten Riffs und einem Gesang, der ebenso erstklassig wie die glasklare und druckvolle Produktion ist. Daß die Jungs etwas Besonderes sind, zeigen sie auf dem wahnsinnigen „Don’t fear the Unknown“, da ist von Speed-Passagen bis zu ruhigen Momentan alles drin, was man in 7 Minuten packen kann, Abwechslung pur, richtig klasse!!! „Savage Tribe“ (über 6 Minuten, mit dezenten Folk-Einflüssen und epischen, himmelwärts strebenden Momenten) und „Avenger“, (ebenfalls über 6 Minuten, die zu Beginn ein wenig an Manowar’s „Defender“ erinnern) halten dieses Wahnsinnsniveau und das 7-minütige „Last Tale“ fährt dann nochmal alles auf, was eine tolle Metal-Scheibe haben muß und bringt den verrückten König zu einem würdigen Ende. Schaut mal auf Bandcamp nach, da könnt Ihr die CD bestellen, die Jungs sind es echt wert. ALL HAIL WARRIOR PATH!!!

 

Frank

 

 

ANGELUS APITRADA
Same

 

Also, ich weiß ja nicht…das soll jetzt eine der neueren Thrash-Bands sein, die die Fahne hochhalten soll und bislang sehr gute Kritiken überall bekommen hat. Ich konnte schon mit dem eher laschen Vorgänger „Cabaret de la Guillotine“ nichts anfangen, jetzt hat die Band nen Zahn zugelegt und es gefällt mir immer noch nicht besonders. Es fehlen die wirklich herausragenden Songs, die Refrains und Riffs, die hängenbleiben. Versteht mich nicht falsch, das ist musikalisch einwandfrei, die Produktion stimmt auch, es gibt nichts am Gesang zu meckern, aber es geht mir links rein und rechts grad wieder raus. Wenn ich gehässig wäre, würde ich sagen, daß das gute an dieser Band die Tatsache ist, daß man erkennen kann, wie gut die Thrash-Bands der 80er waren. Aber das wissen wir eigentlich eh schon alle, gell.

 

Frank

 

 

MOONSPELL
Hermitage

 

Und hier weiß ich auch nicht, was das soll…ein Kollege im Büro mailte mir, die neue Moonspell sei „weird“, das trifft es genau. Mal denkt man, jetzt machen sie einen auf Voivod (Titelsong), dann wieder einen auf Pink Floyd („Solitarian“), „No rule“ verstehe ich überhaupt nicht, wirr und versponnen, bei „Common Prayers“ warte ich vergeblich darauf, daß was passiert, stattdessen wird man eher an Dave Gahan (Depeche Mode) erinnert mit den ganzen Keyboards und dem kalten Gesang, ebenso bei „All or nothing“, bei „Entitlement“ passiert auch nix, alles plätschert vor sich hin, viel Elektronik, wenig Gefühl, einzig „The Greater Good“ erinnert an frühere und härtere Tage. Schade, nach dem gelungenen „1755“ mal wieder ein Totalausfall.

 

Frank  

 

 

IOTUNN
Access all Worlds

 

Und dann so ein Hammer dagegen…hier muß man echt mehrfach hinhören…es findet eine völlig wahnwitzige Verbindung zwischen Epic Metal mit mächtigem Gesang und ebensolchen Chören sowie Melodic Death Metal mit Growls statt, von gigantischer Atmosphäre bis zur Raserei (die ist aber eher selten) ist alles vertreten. Es stehen 7 Songs auf der CD, welche bei über 1 Stunde Spielzeit rauskommt, wir haben es also mit jeder Menge langer Songs zu tun, die zu keiner Zeit langweilig werden und stets mit neuen Überraschungen aufwarten, als Beispiel sei das fantastische „The Tower of Cosmic Nihility“ genannt, melodisch, schnell, derb und erhaben, alles auf einmal. Irre. Schaut euch mal das Video dazu an, das paßt wie die Faust aufs Auge. Oder „The Weaver System“. Genial. Oder der Titelsong, das ist genauso fett wie es geil ist, ganz viel Erhabenheit trifft auf melodische Gitarren und die eingestreuten Growls bringen Abwechslung. Das klingt dann schon irgendwie einzigartig, oder wo bekommt man While Heaven Wept-Epik mit melodischem Death Metal gepaart? Tollen kraftvollen Klargesang und fette Growls, die wirklich gut kommen, zusammen in den jeweiligen Songs? Der abwechslungsreiche, über 13-minütige Rauswerfer „Safe across the endless Night“ bietet nochmal die ganze Bandbreite, die oben genannt wurde und läßt einen staunend zurück. Auf youtube gehört, CD bestellt. So schnell geht das J Unbedingt reinhören, sehr gut produziert ist das Ganze auch noch, bei Fredrik Nordström auch kein Wunder. Schönes Digipack auch noch. Geil!!!

 

Frank

 

 

ATTIKA
Metal Lands

 

Ich kann mich noch genau erinnern, 1991 war´s, all die „Metal“-Gazetten hatten diesem abgeschworen und rannten im Werben um Leserschaft trendigem Dreck hinterher und vergaßen, wo sie herkamen (und die ganzen aufgehübschten Internet-Seiten, die sich heute alle Metal-Magazin nenen, ohne ihr Produkt jemals in Heftform in der Hand gehalten zu haben, gab es nicht… where were you in ´79, aber lassen wir das, kann ja keiner was dafür, zu spät geboren zu sein – wir sollten froh sein, daß es noch genügend Kiddies gibt, die Metal hören und eigene Seiten dafür machen). Ein kleines Heftlein mit feiner 3.000er Auflage bekam diese über Hellion sowas von unter die Leute, daß es rauchte (ich hatte Wäschekörbe von Leserbriefen daheim, ohne Scheiß!), 2 völlig Irre bezahlten das Heft ohne jegliche Werbung selbst und in diesem wurde dann auch dieser US-Band mit ihrem geilen Longplayer „When Heroes fall“ gehuldigt. Wenn ich mich recht erinnere, wurden wir sogar bei den Credits genannt, weil wir seinerzeit das Demo besprochen hatten, wie auch immer, die Platte war und ist sehr gut und mit „Filming the Tragedy“ ist ein Wahnsinnsstück vorhanden, welches mit allem, was in den 80ern im Power Metal-Bereich rauskam, mithalten kann. Ich war nicht wenig überrascht, als ich was Neues von der Band entdeckte, vor kurzem erschienen und immerhin noch mit 2 der 4 Leute von damals am Start, insbesondere Robert Van War mit seiner einzigartigen Stimme ist noch dabei und sorgt dafür, daß man gleich weiß, wer da am Start ist. Ich finde das neue Material ein wenig komplexer als früher, Titelsong (gleich am Anfang) und das folgende „8 Track Days“ erfordern eure vollste Aufmerksamkeit, bevor es mit „Like a Bullet“ eingängiger wird. „Thorn in my side“ und „Run with the Horseman“ sind dann solche melodischen Brecher, die von feinen Riffs leben und den Begriff Power Metal fernab jeglicher süßlichen Dreingaben im Sinne des Begriffs erklingen lassen. „One Wish“ beendet eine gutklassige Metal-Scheibe leider ein wenig verhalten, da wäre mir ein wenig mehr Power lieber gewesen. „ML“ reicht zwar weder an „When heroes fall“ noch an Hittmans Glanzstück heran, eine Hörprobe solltet ihr aber auf jeden Fall nehmen, wenn ihr auf gut gemachten US-Power Metal stehen solltet, der auf Synthies und hohen Gesang sowie kitischige Momente verzichtet.

 

Frank

 

 

 

EVERGREY
Escape of the Phoenix

 

Habe ich mir zusammen mit Iotunn bestellt, weil ich nen Gutschein hatte. Ich habe irgendwo eine alte CD der Band, von der damaligen eher traurigen Stimmung, die mir in Erinnerung geblieben ist, ist hier nicht viel geblieben und was noch da ist, wird von Monster-Riffs tiefer gestimmter Gitarren sowie der gigantisch fetten Produktion plattgemacht. Das klingt teils recht modern und steht damit in interessantem Kontrast zur tollen melodischen Stimme und vielen hymnischen Refrains. Hört mal in Songs wie „A Dandelion Cipher“, „The Beholder“ (mit Gastauftritt von James LaBrie) oder „Where August mourn“ rein, es lohnt sich wirklich, zumal die Songs so gut gemacht und abwechslungsreich sind, daß man sich nicht so leicht satt hören kann. Eine weitere positive Überraschung!

 

Frank

 

 

ACCEPT
Too Mean to die

 

Hm….das Cover schaut geil aus…ansonsten habe ich wie bei den Vorgängern das Gefühl, daß die Songs eigentlich beliebig untereinander austauschbar sind. Da sticht nichts mehr hervor, wie das noch auf „Blood of the Nations“ der Fall war. Und wenn man die Scheibe mit Göttergaben wie der letzten Priest vergleicht, wird´s zappenduster. Zum Glück hab ich mir die Kohle gespart. Hört einfach mal online rein und gebt euer Geld besser für Bands wie Hittman oder Iotunn aus.

 

Frank

 

 

SACRIFICE
The Ones I condemn

 

Nach dem Ding habe ich lange gesucht…einmal bestellt, nicht erhalten (aber Geld zurückbekommen, weil es nur das eine Exemplar gab), einmal bestellt, wurde nicht verschickt, weil das gebrauchte Exemplar wohl zu mies war, um es zu verkaufen (wurde kein Geld abgebucht), also alles gut, außer der Tatsache, daß ich die verdammte CD nicht bekam. Letztens einfach zum Spaß nach der CD gesucht, einen Shop in Österreich gefunden, der die CD (neu) für 14,99 € im Angebot hatte. Konnte es kaum glauben, habe bestellt und tatsächlich kam die auch noch eingeschweißte CD wenig später bei mir an. Wenn ihr ebenso sehr auf „Forward to Termination“ aus den 80ern steht wie ich, dann solltet ihr jetzt gleich mal ne Hörproble auf youtube nehmen. 2009 erschien dieser Thrash-Knaller, der einfach untergegangen ist, obwohl er krachende und total abwechslungsreiche Killer-Riffs im Stil der 80er zu bieten hat und dazu eine Produktion, die Wände wackeln und Autos erbeben läßt, Hammer!!! SO hört sich Thrash an, der nur von einer Band aus der guten alten Zeit gespielt werden kann und die es versteht, das alles in den Sound der Gegenwart zu verpacken. Kraß (Gesang) und genial (Musik, abwechslungsreich, voller Tempo und Aggression, nur geil). Alleine das geile Intro „We will prevail“, welches in den ebenso genialen Titelsong überleitet, zeigt nach wenigen Sekunden, daß einen hier etwas Großes erwartet. Und es ist dann auch völlig egal, ob ihr euch Bretter wie „Hiroshima“ oder das voller Ideen und Tempowechseln steckende „Tetragrammaton“ reinzieht, es ist eine Wohltat genauso, wie es eine Wucht ist. Ebenso klasse finde ich die Tatsache, daß die 4 Jungs, die den Klassiker „Forward to Termination“ eingespielt haben, hier alle wieder am Start sind, Rob Urbinatis Gesang ist immer noch ebenso extrem wie die mal vertrackten, mal voll nach vorne losgehende Riffs von ihm selbst und Gitarrist Joe Rico, die Rhythmus-Section Gus Pynn (dr) und Scott Watts (bs) liefert den donnernden Untergrund dazu. Und das Beste – die Band hat vor kurzem einen geilen neuen Song („World War V“, erinnert bei den Riffs ein wenig an Slayers Repentless) online gestellt, der auf ein geplantes neues Album kommen soll. Can’t wait, bring it on, guys!!!!

 

Frank

 

 

HALLOWS EVE
Tales of Terror (Remastered)

 

Das hier ist ein verdammter Klassiker!!! Und wer ihn nicht kennt, sollte jetzt hier mit dem Lesen aufhören, sich „Plunging to Megadeath“ auf youtube anhören und dann an diese Stelle zurückkehren. Ist das nicht geil? Das ist allerfeinster US-Speed mit ebenso geilem Gesang. Was Stacy Anderson hier abläßt, ist einfach nur abartig gut. Von tiefem Grollen bis King Diamond-Sirenenausbrüchen wird hier alles abgedeckt, wobei sich letzeres in Grenzen hält und sich die Stimme zumeist im mittleren Bereich aufhält, aggressiv und voller Power. Genannter Song geht ab wie die Feuerwehr und bietet dann eines der geilsten Breaks ever, schwere Riffs und diese gigantische Stimme setzen ein, die von einem Moment auf den anderen himmelwärts geht, um dann wieder in bösartige Tiefe zu fallen. Könnte ich stundenlang hören. Und das Beste: Keiner der anderen Songs der leider recht kurzen Scheibe fällt ab, das melodisch eingeleitete und dann in einen Speed-Kracher umschlagende „The Mansion“ oder das rasende „Outer Limits“ sind genauso genial wie das fast als Maiden-meets-Punk durchgehende „There are no rules“ oder das famose „Metal Merchants“ und alles mündet in den über 8-minütigen Song, der den Namen der Band trägt – besser geht’s nicht mehr. Verpackt in einem feinen Digi-Pack, 4 Bonus-Tracks (darunter ein Cover von „Screams in the Night“ der ebenso legendären Exciter) sowie Liner-Notes von Bassist Tommy Stewart, auch wenn diese ein wenig knapp ausgefallen sind. Was die Jungs von damals wohl heute machen? Gitarrist Skellator wurde seinerzeit in ein Irrenhaus eingewiesen, hieß es. Ach so, und das Back-Cover mit den Jungs in s/w in nem Wald sieht einfach nur klasse aus. Und für 12,99 € ist das Ganze auch noch recht günstig. Absolute, totale und von ganzem Herzen kommende Kaufempfehlung!!!

 

Frank