Phil Taylor

1954 – 2015

 


Und wieder hat uns einer der ganz Großen verlassen. Vor kurzem sah ich ein Video von einem Konzert von 2014, als Fast Eddie und Philthy zu „Ace of Spades“ auf die Bühne kamen. Während sich Eddie eine Gitarre umschnallte und den Song spielte, schlich Philthy mit weißen Haaren und langem Mantel langsam von der Bühne. Er konnte allem Anschein nach nicht mehr spielen. Jetzt ist er gestorben. Ein trauriger Tag, ein weiterer, an dem einer der Heroes aus meiner Jugendzeit gegangen ist. Mein erster Kontakt mit Motörhead fand 1980 und gleich 2 Klassikern kurz hintereinander statt – zuerst mit „Ace of Spades“ und dann mit dem auch heute noch unerreichten Live-Album „No sleep til Hammersmith“. Overkill fand ich schon damals abartig genial, hört einfach mal diesem Schlagzeugspiel zu, wie eine Lokomotive, die unaufhaltsam vorwärts zieht und alle mitnimmt. Unaufhaltsam, unzerstörbar. Irgendwie denkt man das auch von seinen Jugendhelden, die einen über all die Jahre und Jahrzehnte begleitet haben. Philthy hat sein Leben gelebt und hat nen Scheiß drauf gegeben, was morgen kommen mochte. Jetzt, mit viel zu jungen 61 Jahren ist er gegangen. Wieder einer der Guten. So wie Ronnie James Dio, Gary Moore, Phil Lynott oder Bon Scott. Man ist stets aufs Neue traurig und geschockt, denn irgendwie denkt man, sie wären immer da. Mit ihrer Musik sind sie es. Daher habe ich mir auf der Heimfahrt vom Büro Motörhead mit völlig irrer Lautstärke gegeben, Overkill, Iron Fist, all die Kracher. Meine Ohren haben geklingelt, das Auto hat gebebt und die Leute haben geschaut. Das war für Dich, Phil und jedes Mal, wenn ich von nun an Motörhead höre (was in der kommenden Zeit verdammt oft der Fall sein wird…), werde ich es wie immer richtig laut tun und mit dankbarem Lächeln nach oben schauen. RIP Philthy…

 

Frank